Berufliches Neuland – mit Delphine Pietschmann

 

Klartext – Liebe Delphine, wie genau würdest Du Dein berufliches Neuland beschreiben?

Ich war in den letzten 12 Jahren im Personalbereich eines internationalen Unternehmens in Luxemburg tätig. Dabei habe ich mich im Hinblick auf meine Berufserfahrung und meine Karriere kontinuierlich weiterentwickelt.

Ich habe mit spannenden Menschen zusammengearbeitet, habe Projekte geleitet und vielen unserer Mitarbeiter auf ihrem beruflichen Weg mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich habe mich in diesem internationalen Umfeld mit drei Sprachen wirklich wie ein Fisch im Wasser gefühlt. Es hat einfach richtig Spaß gemacht!

Dann kam aber irgendwann ein Punkt, an dem ich einer dringenden Frage nicht mehr ausweichen konnte: Wie sollte ich den Spagat zwischen beruflicher Weiterentwicklung  und der Erfüllung meiner persönlichen Wünsche zukünftig hinbekommen? Denn die letzten Jahre waren so anstrengend gewesen, dass mein Mann und ich nur sehr wenig Zeit für unsere Familie hatten…

Nach einer Ausbildung zur Mediatorin und einer weiteren Ausbildung zu systemischen Coach habe ich nun den Schritt gewagt und bin seit Mitte 2016 meine eigene Chefin! Ich arbeite als Coach, Mediatorin und HR Beraterin.

 

Motivation – Was treibt  Dich an?

Ich habe mein Unternehmen „DP-Developing People“ genannt und der Name ist für mich Programm! Ich möchte Menschen auf ihrem ganz persönlichen Weg der Weiterentwicklung begleiten, damit sie mit den Herausforderungen des Lebens und des Berufs besser zurechtkommen und dabei eigene Wege sinnvoll gestalten.

Und ich freue mich, dass ich nun nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in gemeinnützigen Organisationen mit Beratung und Fortbildungen etwas bewegen kann. Außerdem freue ich mich, Menschen zu unterstützen, die neue Impulse suchen.

 

Überwindung – Wovor hattest Du Angst? Was hat Dich anfänglich zurückgehalten, Deine Idee zu realisieren?

Natürlich ist es ein großer Schritt, eine bekannte, stabile berufliche Situation zu verlassen um sich neu zu erfinden. Diese Idee der Selbstständigkeit reifte  4-5 Jahre in mir und ich habe sie Schritt für Schritt von einem Traum in die Wirklichkeit verwandelt.

Ich hatte befürchtet, dass meine Familie und meine Freunde mit Unverständnis auf diesen Schritt reagieren, einen so sicheren Arbeitsplatz aufzugeben. Ich habe mich dabei allerdings getäuscht: das Gegenteil war der Fall J

 

Unterstützer – Wer oder was hat Dir geholfen, Dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren?

Mein Mann war vom Anfang an mein größter Unterstützer, sei es mit ganz praktischen Dingen wie meiner IT Ausstattung als auch mit Ideen und stärkenden Worten in Momenten der Unsicherheit.

Und wie bereits erwähnt habe ich von meinen Freunden und meiner Familie nur positive Rückmeldungen zu meinen Plänen erhalten und ich weiß, dass ich auf sie zählen kann.

 

Stolpersteine – Welches Talent hat Dir über schwierige Phasen hinweg geholfen? Und was hast Du daraus gelernt?

Ich habe im Laufe meines Lebens und meines beruflichen Werdegangs viele schöne Beziehungen aufgebaut und gepflegt. Viel von meiner Energie schöpfe ich aus den Begegnungen, die ich taggtäglich mache. Es gibt mir viel Sicherheit, ein Netzwerk aus vertrauten Menschen um mich herum zu haben, die bereit sind, mich zu unterstützen.

 

Erfolg – Was war der schönste Moment?

Da sich mein „Neuland“ noch im Aufbau befindet, ist es ein wenig schwierig schon zurückzublicken. Aber ein schöner Moment war, als sich meine erste  Klientin dazu bereit erklärte, 70km Fahrt auf sich zu nehmen, um zu mir zum Coaching zu kommen. Für mich ein Vertrauensbeweis.

 

Neuland – Was hättest Du auf Deinem Weg nie für möglich gehalten?

Dass ich so entspannt in die Zukunft schaue, obwohl ich nicht genau weiß, wo die Reise hingeht.

Dass ich so viele schöne Begegnungen machen darf, die mich weiterbringen. Meine Befürchtungen, dass Selbstständigkeit mit Einsamkeit zu tun hat, haben sich überhaupt nicht bewahrheitet.

 

Neuorientierung – Welche drei Tipps gibst Du Gleichgesinnten mit auf den Weg?

–          Träume sind nicht nur da, um unsere Nächte zu versüßen. Sie sollten unsere Tage inspirieren!

–          Gehe nicht weg von etwas, was nicht passt sondern gehe dahin, wo Dich Dein Herz hinführt!

–          Schau Dir Deine finanzielle Situation genauer an: was ist für dich das Minimum, mit dem du zurecht kommst? Was ist nötig? Was ist Komfort? Ab wann ist es Luxus?

 

Ressourcen – Was ist Dein Lebensmotto?

Ich habe immer wieder neue Sprüche, die mich antreiben. Im Moment begleiten mich diese Worte: „Wer aufgehört hat, besser zu werden hat aufgehört, gut zu sein.“

 

Zukunftspläne – Was ist Dein nächstes Projekt?

Ich bin gerade dabei, meine Webseite neu zu gestalten und ich arbeite momentan an der Entwicklung einer Seminarreihe für Führungskräfte.

 

Inspiration – Wer oder was hat Dich inspiriert (Vorbilder, Bücher, etc.)?

Bei dieser Frage muss ich an Frits Glasl denken, bei dem ich die Chance hatte, meine Mediationsausbildung zu machen. Er ist ein hervorragender Konfliktforscher und Organisationsentwickler, aber er ist auch ein wunderbarer Mensch, sehr nahbar, freundlich und humorvoll. Ich bewundere diese Souveränität, Weisheit und Intelligenz.

 

Freizeit – Wo trifft man Dich?

Ich jogge gerne entweder an der Mosel oder im Wald. Ich lasse das Auto sehr gerne in der Garage stehen und fahre mit meinem Sohn Fahrrad in der Stadt oder am Fluss entlang.

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Merci beaucoup Delphine, für diese Einblicke! Tja, was soll ich nun noch sagen? Wer mag hat ab Februar die Chance, Delphine und mich live und in Farbe im Rahmen unseres Workshops zu erleben, wenn es um das Thema „Innehalten. Auftanken. Neu ausrichten.“ geht. Wir freuen uns auf Sie!